Häufige Varianten des Haarausfalls
Diffuser Haarausfall (Alopecia diffusa)
Der Haarverlust findet verteilt über den ganzen Kopf statt und sorgt für lichte Stellen. Ein gewisser Haarausfall zeigt sich analog zum physiologischen Wachstumszyklus der Haare. Ist die Ausfallphase jedoch unnatürlich lang, bei gleichzeitig verkürzter Wachstums- und Ruhephase gehen mehr Haare aus, als nachwachsen. Meist ist diffuser Haarausfall vorübergehend. Mögliche Ursachen sind beispielsweise Medikamenteneinnahme, ein akutes bzw. in der Vergangenheit stattgefundenes Infektionsgeschehen oder Eisenmangel.
Erblich bedingter Haarausfall (Alopecia androgenetica)
Je nach genetischer Disposition zeigen sich die bekannten „Geheimratsecken“ oder eine Hinterkopf- oder Stirnglatze. Frauen leiden eher unter gleichmäßig lichterem Haar. Die abnehmende Aktivität der Haarwurzeln und ein verkürzter Wachstumszyklus führen zu Haarausfall und spärlicherem Nachwachsen. Der erblich bedingte Haarverlust tritt am häufigsten auf: Die Hälfte der Männer und ein Viertel aller Frauen sind davon betroffen.
Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)
Der sogenannte „kreisrunde Haarausfall“ zeigt sich in runden, oft münzgroßen kahlen Stellen auf der Kopfhaut. Manchmal werden Haare einfach nur lichter und in Extremfällen bildet sich eine vollständige Glatze oder die gesamte Kopf- und Körperbehaarung fällt aus (Alopecia areata totalis). Es gibt auch in diesen Fällen wirksame Therapien, die Betroffenen helfen können. Die Ursache für kreisrunden Haarausfall ist nicht eindeutig geklärt: Vermutlich richten sich aufgrund einer Störung des Immunsystems Abwehrzellen gegen Haarwurzelzellen. Manche Betroffene leiden unter weiteren Autoimmunerkrankungen, wie beispielsweise Neurodermitis. Möglicherweise spielt die genetische Veranlagung eine Rolle, da Alopecia areata in manchen Familien gehäuft auftritt. Ein Zusammenhang kann bisweilen auch mit psychisch belastenden Situationen hergestellt werden. Oft wachsen die Haare innerhalb eines Jahres wieder nach. In jedem Fall sollte aber dermatologisch abgeklärt werden, ob ein Pilzbefall der Kopfhaut den Haarausfall verursacht.
Haarausfall bei Vernarbung der Kopfhaut
Diese Form des Haarausfalls tritt eher selten auf und meist in Folge von Infektions- oder Autoimmunerkrankungen, wie z. B. Lupus Erythematodes, Schuppenflechte oder Pilzbefall. Auch Verletzungen, Verätzungen oder Verbrennungen können Haarwurzeln endgültig zerstören. Die vernarbende Alopecia zeigt sich in kahlen Stellen auf der Kopfhaut und einer Narbenbildung an den betroffenen Stellen. Aufschluss über die Ursache kann eine Kopfhautbiopsie geben, die in der Regel unter lokaler Betäubung durchgeführt wird. Ergänzende Erkenntnisse für eine genaue Diagnose bietet die Auflichtmikroskopie einer Trichoscale-Untersuchung.
Juckende Kopfhaut und Kopfhautekzem
Juckende Ekzeme auf der Kopfhaut oder starke Schuppenbildung sind unangenehm und Kratzen kann das Problem noch verschlimmern. Vielleicht reagieren Sie allergisch auf bestimmte Stoffe, wie sie in manchen Shampoos enthalten sind? Hormonelle Veränderungen oder ein Befall mit Kopfläusen oder Milben sind ebenfalls mögliche Auslöser. Dazu kommen klimatische Faktoren: Die Kopfhaut leidet z.B. unter trockener Heizungsluft im Winter. Neben einer gestörten Talgdrüsenfunktion prüfen wir auch einen eventuellen Befall mit Bakterien oder Pilzen. Eine mikrobiologische bzw. mykologische Laboruntersuchung gibt Aufschluss darüber und ermöglicht eine wirksame Therapie.