AKNE: Was gegen Pickel, Mitesser und Aknenarben hilft

Die guten Nachrichten zuerst: Es gibt wirksame Therapien der Klassischen Dermatologie gegen Akne. Ergänzend kennt die Ästhetische Dermatologie effiziente Methoden gegen sichtbare Aknenarben und zur Verbesserung des Hautbildes. Viele Akne-Patienten leiden ja vor allem unter dem Anblick eitriger Pickel, Hautunreinheiten und Narben, die besonders im Gesicht unangenehm auffallen. Hier schaffen wir ein verfeinertes Hautbild mit:
  • Peelings mit Frucht- oder Salizylsäuren und der damit verbundenen Ausreinigung. Die sogenannte „Schältherapie“ löst die obere Hautschicht mit abgestorbenen Hautzellen und Hornschüppchen. Sie regt zur Erneuerung an und bewirkt ein geglättetes Hautbild. Ist die Akne abgeheilt, aber Narben weiterhin sichtbar, können
  • Laserbehandlungen mit dem ResurFIX oder dem ActiveFX Laser Hautunebenheiten durch Stimulation des Gewebewachstums glätten. Kollagen und Elastin füllen durch Narben verursachte Vertiefungen auf und die Haut wirkt ebenmäßiger. Der ActiveFX Laser trägt die obere Hautschicht fraktioniert ab. Die neu entstehenden Hautzellen ergeben ein feineres, geklärtes Hautbild.
  • Laserbehandlung mit Gefäßlaser entfernen die Rötung bei frischen Narben.
Wie entsteht Akne überhaupt und wann sollte die Krankheit dermatologisch behandelt werden? Hier erhalten Sie einen kleinen Überblick.

Was ist Akne? Symptome – Ursachen - Diagnose

Akne gilt als häufigste Hauterkrankung weltweit und tritt vor allem während Phasen der Hormonumstellung auf, wie z. B. in der Pubertät.
Bei leichten Krankheitsverläufen lindert eine abgestimmte Pflege die Symptome. Schwere Formen sollten hautärztlich behandelt werden. Bei den meisten Akne-geplagten Patienten klingt die Krankheit bis zum Alter von etwa 20 Jahren ab. Zurück bleiben - je nach Schwere der Erkrankung - sichtbare Narben und Hautunebenheiten.

Akne erkennen: Die Symptome

Pickel, Mitesser und entzündete Pusteln: Typische Symptome für Akne zeigen sich dort, wo die Haut besonders viele Talgdrüsen aufweist. Betroffen sind meist vor allem Gesicht (Stirnpartie, Nase und Kinn – die sogenannte „T-Zone“), Nacken und seitliche Halspartie, Schultern, Dekolleté, äußere Oberarme und der Rücken.
Die Diagnose erfolgt durch den Ausschluss anderer Hautkrankheiten.

Ursachen für Akne

Im Normalfall fließt der in den Talgdrüsen produzierte Talg einfach ab. Akne wird durch eine Fehlfunktion der Talgdrüsen bedingt: Sie produzieren übermäßig viel Talg, der durch stärkere Verhornung von Hautzellen im Talgdrüsenkanal nicht abfließen kann. So entstehen zunächst geschlossene Mitesser (Komedonen), die durch kleine Risse in der Hautoberfläche mit Luft in Kontakt kommen und sich daraufhin dunkel verfärben - sogenannte offene Mitesser. Wenn nun noch Bakterien ins Spiel kommen, droht eine Entzündung und eitrige Pickel entstehen. Die Fehlfunktion der Talgdrüsen geht bei der Akne simplex oder vulgaris auf verschiedene Ursachen zurück:
  • Hormonelle Schwankungen – meist während der Pubertät, Schwangerschaft, Menstruation, Wechseljahre (Menopause) oder nach dem Absetzen der Anti-Baby-Pille. Verursacher sind – auch bei Frauen und Mädchen! - männliche Geschlechtshormone (Androgene)
  • genetische Disposition
  • Stress und psychische Belastung
Übrigens werden entzündliche Formen der Akne durch ein Bakterium (Cutibacterium acnes) ausgelöst, dass jeder von uns auf der Haut trägt. Ein Akne-Ausbruch resultiert aus den Wachstums- und Lebensbedingungen, die das Bakterium vorfindet. Reichlich Talg in Mitessern bietet ideale Bedingungen zur Vermehrung.

Alles Akne? Von Neugeborenenakne über Akne Vulgaris bis zur Akne Tarda

Frühe Akneformen, wie die Neugeborenenakne (Acne neonatorum) oder die Säuglingsakne (Akne infantum) zeigen sich in den ersten Lebenswochen oder –monaten. Kleine Mitesser oder Pickelchen sind sichtbar, oft auf Wangen und Stirn. Meist verschwinden diese Hautunreinheiten von alleine und erfordern keine weitere Therapie. Vernarbungen drohen aber, wenn eitrige, entzündete Pickelchen aufgekratzt werden.

Akne vulgaris – die häufigste Akneform wird in verschiedene Verläufe unterteilt. Sie tragen klingende Namen wie comedonica (leichter Verlauf mit nicht entzündlichen Mitessern), papulo-pustulosa (mittelschwerer Verlauf mit entzündeten Mitessern, aus denen eitrige Pusteln oder Papeln entstehen oder conglobata (schwerer Verlauf) mit größeren Eiterherden, Fisteln und schwer heilenden Entzündungen. Oft bleiben Narben zurück. Die schwerste Form - Akne fulminans – kann Entzündungen an Gelenken und Nieren auslösen und geht mit Fieber einher.

Akne tarda – die sogenannte Spätakne tritt erst im Erwachsenenalter auf und ist eher selten – nur etwa 4% aller Erwachsenen leiden darunter.

Manche Erkrankungen werden als Akne bezeichnet, obwohl es sich eigentlich um pseudo-allergische Reaktionen handelt, die mit entzündlichen Pickelchen einhergehen. Dazu zählen alle Formen, die durch äußere Einwirkungen verursacht werden, wie beispielsweise:
  • Mallorca-Akne (Acne aestivalis), bei der Hauttalg oder Sonnenschutzmittel mit UV-Licht reagiert. Tipp: Bis zum Abklingen die entsprechenden Körperpartien – meist ist das Dekolleté betroffen – vor der Sonne schützen und ölige oder stark fettende Sonnenschutzmittel meiden.
  • Medikamenten-Akne (Acne medicamentosa) kann bei Einnahme bestimmter Medikamente entstehen, darunter zum Beispiel Kortisonpräparate, Antidepressiva, Antitumormedikamente aber auch Anabolika oder manche Vitamine der B-Gruppe.
  • Berufs- oder Kontaktakne (Acne venenata) die durch direkten Kontakt mit Erd- oder Schmieröl, teerhaltigen Stoffen und Chlorkohlenwasserstoffen verursacht wird. Was hilft? Vermeidung der allergenen Substanz!
  • Kosmetikakne entsteht nach einem ähnlichen Prinzip, nur dass hier Stoffe wie Mineral- und Silikonöle oder Tenside in benutzten Pflegeprodukten enthalten sind und die Entstehung von Hautunreinheiten fördern.
Auch die Akne inversa zählt nicht zu den klassischen Akne-Erkrankungen. Hier werden Beschwerden nicht durch entzündete Talgdrüsen verursacht, sondern von schmerzhaften, eitrigen Entzündungen der Haarbalgfollikel.

Behandlung leichter Akne-Verläufe

Antiseptisch wirkende Produkte zur milden Pflege der Akne-Haut sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Sie basieren auf ph-neutralen, parfümfreien Reinigungs- und Pflegesubstanzen die ohne Fette und Öle auskommen und die Poren nicht zusätzlich verstopfen. Bei einem leichten Akne-Verlauf sollte die Haut ein- bis zweimal täglich mild gereinigt und mit einer Feuchtigkeitscreme gepflegt werden. Kaschierende Cremes und Make-Ups sollten ebenfalls möglichst fett- und ölfrei sein. Auch Hausmittel wie Teebaumöl, Zink oder Heilerde können die Haut desinfizieren und Pickel und Unreinheiten austrocknen. Bei empfindlicher Haut sollten stark austrocknende Mittel aber nur punktuell aufgetragen werden, um Reizungen zu vermeiden.

Mittelschwere und schwere Akne-Erkrankungen können psychisch belasten

In der Pubertät ist vieles kompliziert: Junge Menschen sind oft weder mit ihrer Umgebung, noch mit sich selbst im Reinen. Wie schwierig wird es erst, den eigenen Körper zu akzeptieren, wenn aufgrund einer blühenden Pickellandschaft im Gesicht jeder Blick in den Spiegel unglücklich macht?
Wichtiger Faktor: Sich selbst wertschätzen mit gesunder Ernährung, genügend Flüssigkeit (eher Wasser und weniger zuckerhaltige Erfrischungsgetränke) und Bewegung an der frischen Luft.
Zeichnet sich ein schwerer Akne-Verlauf ab, bewirkt die hautärztliche Behandlung neben der Heilung der Krankheit auch die Linderung störender Symptome.

Diagnose Akne: Welche Medikamente helfen können

Systemische und lokale Therapie mit Retinoid-Präparaten

Zur Bekämpfung mittelschwerer und schwerer Akne-Verläufe werden Retinoide eingesetzt, z. B. Aknenormin mit dem Wirkstoff Isotretinoin. Retinoide sind Vitamin-A-Abkömmlinge, wirken entzündungshemmend, regulieren das Zellwachstum und reduzieren die Aktivität der Talgdrüsen. Als Effekt zeigen sich ein verfeinertes Hautbild und weniger Unreinheiten.

Bei leichten Erkrankungen werden Retinoide äußerlich als Creme oder Gel aufgetragen. Im Fall von mittelschweren und schweren Verläufen kann die Einnahme in Form von Tabletten verordnet werden. Da ein Großteil des Wirkstoffes über die Leber abgebaut wird, darf keine Leberfunktionsstörung vorliegen. Schwangere oder Frauen mit Kinderwunsch dürfen das Medikament keinesfalls einnehmen, da es Ungeborenen schaden kann. Außerdem sollte keine gleichzeitige Einnahme von Vitamin A erfolgen, um eine Überdosierung zu vermeiden. Retinoide sind hochwirksam: Oft verschwindet die Akne bereits nach einem Behandlungszyklus von wenigen Monaten.

Einsatz von Antibiotika gegen Akne

Seltener werden zur Akne-Bekämpfung Antibiotika verordnet. Auch diese können in Tablettenform eingenommen oder als Salbe oder Lösung aufgetragen werden und reduzieren die Anzahl der Bakterien auf der Haut. Um Resistenzen zu verhindern, dürfen Antibiotika keinesfalls dauerhaft eingesetzt werden. Schwangere und stillende Mütter sollten die Antibiotika-Therapie auf einen späteren Zeitpunkt verschieben – vielleicht hat sich die hormonelle Situation und damit auch die Akne bis dahin wieder beruhigt.

Effektiv: Fruchtsäurepeelings gegen Akne

Individuelle Symptome und Schwere der Erkrankung bestimmen die Medizin. Bei stark entzündeten Pickeln kommen bakterienabtötende und entzündungshemmende Präparate zum Einsatz. Azelainsäure oder Alpha-Hydroxysäuren sind bewährt beim Einsatz in Fruchtsäurepeelings. Sie wirken reinigend und hautverfeinernd.

Wichtig: Besonders effektiv ist die Wirkung der Säuren in hochdosierter Form. Sie dürfen aber nur von dermatologischem Fachpersonal eingesetzt werden.

Akne und die Begleiterscheinungen müssen keinesfalls hingenommen werden: Wir kennen Therapien gegen Ursachen und Symptome und bieten individuelle hautärztliche Behandlungskonzepte.
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