Warzen: Symptome, verschiedene Arten und Therapie

Warzen sind gutartige Hautwucherungen, die vor allem an Händen, Füßen, im Gesicht und Genitalbereich entstehen. Sie sind ansteckend, können schmerzen und werden optisch oft als störend empfunden. Auslöser der Warzenbildung sind häufig Viren aus der Gruppe der Humanen Papillomviren (HPV). Das Erscheinungsbild ist vielfältig: Sie haben eine runde oder ovale Form mit einem Durchmesser von 1-10 mm und unterscheiden sich manchmal auch farblich von der umgebenden Haut.
Kinder und Jugendliche leiden öfter unter den Hautwucherungen als Erwachsene.
Die Wahrscheinlichkeit, sich in seinem Leben mit Papillomviren zu infizieren liegt bei über 80%. Ob sich nach dem Kontakt mit Erregern tatsächlich Warzen bilden, entscheidet das Immunsystem des Betroffenen. Ihre Entstehung wird begünstigt, wenn der Körper aus anderen Gründen bereits immunologisch geschwächt ist. 

Was sind Humane Papillomviren?

Mehr als 100 verschiedene Typen Humaner Papillomviren (HPV) wurden bis heute identifiziert. Gemeinsam ist ihnen die Infektion der Epithelzellen der Haut und mancher Schleimhäute. Dort initiieren sie ein unkontrollierbares Wachstum. Meist bleiben die entstehenden Hautwucherungen gutartig und entwickeln sich an der entsprechenden Stelle der Haut oder Schleimhaut zu Warzen. Ausnahme: Einige HPV-Typen rufen auch bösartige Veränderungen hervor, wie z. B. Gebärmutterhalskrebs. Auch bestimmte Karzinome an den Genitalien und im Enddarmbereich können Folge einer HPV-Infektion sein.

Warzen erkennen: Die Symptome

Gewöhnliche Warzen (Verrucae vulgares) können, abhängig von ihrer Position, mit einem leichten oder stichartigen Schmerz einhergehen und sind optisch an folgenden Merkmalen erkennbar:
  • Hautwucherung von Stecknadel- bis zu Erbsengröße,
  • Färbung mehr oder weniger verschieden vom Hautton, gelb-oder weißlich, grau oder hell- bis dunkelbraun,
  • schuppige und raue Struktur der Warzenoberfläche, manchmal verhornt und
  • sichtbare schwarze Punkte, die winzige Kapillaren (Blutgefäße) markieren.
Warzen sind für Hautärzte visuell gut identifizierbar. Eine weitere Option besteht darin, die Hauterhebung mit Essigsäure zu betupfen. Warzen verfärben sich daraufhin in der Regel weißlich. Im Zweifelsfall schaffen eine Gewebeprobe oder ein Abstrich Klarheit.

Sind Warzen ansteckend?

Häufigste Ursache für Warzen sind Papillomviren, die leicht durch Berührung übertragen werden. Die Ansteckung erfolgt über virenbelastete Hautzellen in Schwimmbädern, Sporthallen mit Gemeinschaftsduschen und an allen Orten, wo viele Menschen barfuß gehen. Viren dringen durch kleinste Verletzungen in die Haut oder Schleimhaut ein. Die Entwicklung einer Warze kann innerhalb weniger Wochen geschehen, aber auch bis zu 18 Monaten dauern. Einmal infiziert, setzt sich die Übertragung im heimischen Badezimmer fort, so dass bald auch Familienmitglieder und Mitbewohner betroffen sein können. Deshalb ist es wichtig, Warzen zeitnah zu behandeln und zu entfernen.

Verbreitet vorkommende Warzenarten

Viruswarzen

Sie werden – mit wenigen Ausnahmen, wie z. B. der Dellwarzen - durch verschiedene humane Papillomviren (HPV) übertragen. Unbehandelt können sie sich vergrößern oder vermehren. Die Ansteckungsgefahr ist hoch.

Vulgäre (gewöhnliche) Warzen oder Stachelwarzen (Verrucae vulgares)

Die verbreitetste Warzenart befällt meist Hände und Füße. Oft sind neben der empfindlichen, leicht verletzbaren Haut rund um Finger- und Fußnägel auch die Fußsohlen betroffen. Die Warzen weisen in der Regel eine rundliche oder ovale, scharf begrenzte Form mit einen Durchmesser von 1-10 mm auf. Die Hautwucherung verhornt zusehends und zeigt ein schrundiges Aussehen. In unmittelbarer Umgebung können sich weitere – sogenannte Tochterwarzen – bilden. Eine Unterart der gewöhnlichen Warzen stellen die Pinselwarzen (Verrucae filiformes) dar. Sie kommen deutlich seltener vor und werden anhand kleiner, fadenförmiger Wucherungen identifiziert. Häufig sind sie im Gesicht zu finden: vor allem rund um Augen, Mund und Hals.

Dorn- oder Plantarwarzen (Verrucae plantares)

Dornwarzen entstehen an den Fußsohlen nach einer Schmierinfektion und wachsen aufgrund der Gewichtsbelastung nicht nach außen, sondern in das Fußgewebe hinein. Beim Gehen kann ein stechender Schmerz auftreten, der sich wie ein Dorn oder Stachel in der Fußsohle anfühlt – daher der Name. Die Oberfläche der Warze ist oft verhornt und rau. Ihr flaches Aussehen lässt die tatsächliche Größe kaum erahnen: Sie kann tief in das Fußgewebe hineinreichen. Von Hühneraugen unterscheidet sich die Dornwarze durch die Einblutungen kleiner Blutgefäße der Haut, die sich als winzige schwarze Pünktchen zeigen. Eine weitere Form der Fußsohlenwarzen sind Mosaikwarzen. Sie bleiben eher klein, von weißlicher Farbe und wachsen an der Hautoberfläche. Deshalb verursachen sie im Gegensatz zur Dornwarze keine Schmerzen. Sie ordnen sich bisweilen in Gruppen an, die optisch an ein Mosaik erinnern.

Flach- oder Planwarzen (Verrucae planae juveniles)

Diese Art tritt vielfach schon im Kindes- oder Jugendalter auf, häufig im Gesicht, an Armen und Händen. Flachwarzen sind von rundlichem Aussehen und wenig erhaben. Die Farbe ist hautähnlich, manchmal auch weiß- oder gelblich, hellbraun oder rosafarben. Die Warzen können winzige Pünktchen aufweisen. Sie fühlen sich zwar rau, aber nicht verhärtet an. Kratzen sollte vermieden werden, da es die auslösenden Viren weiter verbreitet und zur Koloniebildung der Warzen führen kann.

Feigwarzen (Condylomata acuminata)

Einige HP-Viren sind Verursacher der Feigwarzen, die vor allem an den Genitalien entstehen. Meist erfolgt die Übertragung der hochansteckenden Viren bei Sexualkontakten und kann auch längere Zeit unbemerkt bleiben. Feigwarzen sind kleine, rundliche Knötchen von rötlicher oder brauner Farbe. Eine ärztliche Abklärung ist wichtig, denn einige Papillomviren übertragen Krebsarten, wie z. B. Gebärmutterhalskrebs.

Dellwarzen (Mollusca contagiosa)

Eine bestimmte Art von Pockenviren ist verantwortlich für die Übertragung von Dellwarzen, die zu den häufigsten Hautkrankheiten im Kindes- und Jugendalter zählen. Sie können sich an allen Körperstellen zeigen, treten aber oft im Gesicht und am Hals, an Armen, Händen, unter den Achseln und im Genitalbereich auf. Die Warzen sind meist klein und rundlich, mit einer leichten Delle im Zentrum, in der sich hochinfektiöses, hell aussehendes Virusmaterial sammelt. Dellwarzen schmerzen nicht, können aber stark jucken. Durch Aufkratzen werden die Viren leicht weiter verbreitet.

Keine Ansteckungsgefahr: Nicht viral bedingte Warzen

Stielwarzen (Fibrome)

Auch wenn sie unter der Bezeichnung Stielwarzen bekannt sind: Es handelt sich hier nicht eigentlich um Warzen, sondern um Fibrome. Diese Hautwucherungen resultieren aus dem übermäßigem Wachstum bestimmter Bindegewebszellen – der Fibrozyten. Auslöser und Ursache für die Bildung der kleinen, weichen Hautausstülpungen ist nicht abschließend geklärt. Sogenannte harte Fibrome können Folge einer Verletzungsentzündung sein, wie beispielsweise einem eingedrungenen Dorn oder einem Insektenstich. Harte Fibrome bleiben unter der Oberhaut und entwickeln sich direkt im Bindegewebe.

Alterswarzen (Verrucae seborrhoicae)

Diese Warzenform zeigt sich überwiegend erst nach dem 50. Lebensjahr. Ihre Entstehungsursache liegt in Hautschäden, verursacht durch übermäßige Sonneneinstrahlung. Ihr Aussehen ist höchst verschieden: Formen, Farben und Größen reichen von rund bis oval in hell- bis dunkelbrauner, sogar schwarzer Farbe und von sehr kleinen bis zu zentimetergroßen Exemplaren. Die gutartigen Hautwucherungen entstehen vor allem im Gesicht, an der Kopfhaut, an Händen, Brust und Rücken. Leider lassen sie sich nicht immer gut von Hautkrebs unterscheiden. Neu auftretende oder sich verändernde Warzen sollten deshalb hautärztlich untersucht werden.

Warzen behandeln mit effektiven Therapien

Es gibt mehrere Methoden zur Warzenentfernung. Kleinere Warzen können Sie auch Zuhause erfolgreich behandeln

1. Rezeptfreie Lösungen oder Pflaster

Apotheken bieten rezeptfrei Pflaster und Tinkturen an, die z. B. Harnstoff, Milch- oder Salicylsäure und oft auch virenhemmende Substanzen enthalten. So wird die Hornschicht zunächst aufgeweicht und kann nach und nach vorsichtig abgetragen werden. Diese Anwendung führt in vielen Fällen zu Erfolg, kann aber einige Wochen dauern. Wichtig: Betupfen Sie stets nur die Warze selbst mit der Lösung, um die umliegende Haut nicht zu schädigen.

2. Alterswarzen (Verrucae seborrhoicae)

Das Warzengewebe wird gezielt für 15 - 30 Sekunden mit flüssigem Stickstoff heruntergekühlt: Die extreme Kälte von etwa -196° Celsius tötet das Gewebe und die enthaltenen Viren ab. Meist sind mehrere Behandlungen notwendig, um eine tiefsitzende Warze vollständig zu entfernen.

3. Hochsäure-Therapie

Zeigt sich die Warze hartnäckig, führen wir in der Praxis eine Hochsäure-Therapie mit einer besonders konzentrierten Lösung durch. Sie wirkt mit verschiedenen Säuren, Kupfer- und Zinksalzen intensiv auf die Warze ein. Entsprechende Präparate, wie beispielsweise Verrutop®, werden nur zur Anwendung unter ärztlicher Aufsicht empfohlen. Sie eignen sich für Warzen an Handflächen oder Fußsohlen, um die Nägel herum und im Genitalbereich.

4. Chirurgische Entfernung mit Skalpell, Elektrokauterisation oder Laser

Für diese Methoden ist eine lokale Betäubung notwendig. Anschließend wird die Warze präzise mit einem Skalpell oder Elektrokauter herausgeschnitten. Dieses Gerät verfügt über eine sehr feine, mit Strom erhitzbare Drahtschlinge am Ende. Eine Entfernung mit dem CO2-Laser- oder gepulsten Farbstofflaser erfordert ebenfalls ein äußerst sorgfältiges Vorgehen, damit Virusmaterial des Warzengewebes nicht die Umgebungshaut infiziert.
Warzen können auch nach einer erfolgreichen Behandlung wiederkommen, manche verschwinden allerdings auch von alleine - vor allem bei einem stabilen Immunsystem.

Warzen vorbeugen: Das können Sie tun

Schützen Sie sich an Orten mit erhöhter Ansteckungsgefahr! Kinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten in Schwimmbädern Badeschuhe tragen und nach dem Besuch die Fußsohlen mit einem virenabtötenden Mittel desinfizieren. Zeigt sich bereits eine Warze, dürfen keine Handtücher oder andere Textilien gemeinsam verwendet werden. Die Übertragung von Feigwarzen lässt sich durch die Benutzung von Kondomen zumindest deutlich reduzieren. Für den Schutz vor mehreren als krebsauslösend eingestuften HP-Viren wird eine entsprechende Impfung empfohlen.
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