Schuppenflechte

Was ist Schuppenflechte (Psoriasis)?

Schuppenflechte zählt zu den häufigsten entzündlichen Hautkrankheiten und betrifft allein in Deutschland etwa zwei Millionen Menschen. Der griechische Wortursprung „πσoρα“ (psora) bedeutet „ich kratze“ und wurde früher oft allgemein für Hauterkrankungen verwendet, die Juckreiz hervorrufen -  beispielsweise für durch Milben hervorgerufene Krätze. Schuppenflechte wird aber nicht durch Parasiten hervorgerufen und ist auch nicht ansteckend. Dennoch haftet der Krankheit ein Stigma an: Sind betroffene Hautbereiche gut sichtbar, wird dies oft als seelische Belastung empfunden. Männer und Frauen erkranken etwa gleich häufig, meist in einem Alter zwischen 15 und 35 Jahren, vereinzelt auch später. Kinder leiden seltener an Schuppenflechte. 
Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung mildert nicht nur akute Schübe, sondern kann auch den weiteren Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen.

Wichtig: Frühzeitige Diagnose und Therapie von Schuppenflechte

Schuppenflechte verläuft chronisch und ist nicht heilbar - die Symptome lassen sich durch eine gut abgestimmte Therapie aber merklich lindern. Eine unbehandelte Psoriasis hingegen schadet häufig nicht nur der Haut. Auch Finger- oder Fußnägel, Gelenke, Gefäße und innere Organen wie Nieren, Herz oder Leber können betroffen sein. Häufig entwickeln Schuppenflechte-Patienten Krankheiten die dem metabolischen Syndrombereich zugerechnet werden. Hierzu gehören Übergewicht, Bluthochdruck, Zucker- und Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus und Insulinresistenz. Daraus resultiert eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und das Auftreten von Herzinfarkten oder Schlaganfällen. Besonderer Augenmerk liegt hier auf dem Fettgewebe, da dies bei deutlichem Übergewicht selbst entzündlich aktiv werden kann. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung mildert nicht nur akute Schübe, sondern kann auch den weiteren Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen.

Was bei Schuppenflechte mit der Haut geschieht

Hautzellen – Keratinozyten - erneuern sich ständig. In einem normalen Zyklus werden die Hautzellen der obersten Schicht innerhalb von drei bis vier Wochen vollständig ausgetauscht. Bei Psoriasis-Patienten ist dieser Zeitraum stark verkürzt und findet innerhalb weniger Tage statt. Die Ursache hierfür liegt in einer Autoimmunreaktion: Abwehrzellen des Immunsystems greifen Hautzellen an, diese reagieren mit einer Entzündungsreaktion. Die Haut zeigt sich gerötet und produziert im Übermaß neue Hautzellen, die in noch unausgereiftem Zustand an die Hautoberfläche wandern und sich dort in Form der typischen Schuppen (Plaques) sammeln. Schuppenflechte ist also eine Autoimmunerkrankung, bei der Interleukine die entscheidenden Botenstoffe zwischen Hautzellen und Zellen des Immunsystems sind. Die Krankheit verläuft in Schüben, zwischen denen manchmal längere symptomfreie Phasen liegen. Wie schwer sie sich ausprägt, ist individuell verschieden.

Psoriasis: Symptome und Arten

Typisch für Schuppenflechte sind schuppige Hautveränderungen rötlicher Farbe, die mit einem lästigen Juckreiz einhergehen können. Die deutlich abgegrenzten Plaques sind mit silbrig glänzenden Schuppen bedeckt, die sich leicht mit dem Fingernagel abheben lassen. Sie können am gesamten Körper auftreten, zeigen sich aber besonders häufig
  • an Armen und Beinen, vor allem an Knie und Ellbogen
  • an der Kopfhaut und am Haaransatz
  • an den Händen, vor allem auf dem Handrücken
  • in Körperfalten wie z. B. hinter dem Ohr, an den Achselhöhlen oder in der Gesäßfalte

Psoriasis vulgaris

Sie ist mit über 80% der Erkrankungen die häufigste Form von Schuppenflechte und auch als „Plaque-Psoriasis“ bekannt. Betroffene Hautareale zeigen die typischen Symptome, häufig sind sie stark durchblutet und entzündlich gerötet. Neben der Psoriasis vulgaris existieren zahlreiche seltener auftretende Varianten. Schwerwiegend oder sogar lebensbedrohlich kann sich ein Verlauf gestalten, wenn die Haut sehr großflächig befallen ist und nicht mehr ihre natürliche Schutz- und Barrierefunktion erfüllt.

Weitere Arten der Schuppenflechte

Psoriasis geographica: Von Schuppenflechte befallene, einzelne Areale wachsen zusammen und ähneln in ihrem Umriss einer Landkarte.

Psoriasis guttata: Psoriasis tritt punktförmig auf, die Flecken verteilen sich über den gesamten Rumpf. Diese Variante zeigt sich häufiger bei Kindern nach überwundenen Infektionen.

Psoriasis der Nägel: Erkennbar an kleinen, runden Dellen im Nagel – den sogenannten „Tüpfelnägeln“ oder „Krümelnägeln“, bei denen sich die Nagelstruktur auflöst. Manchmal zeigen sich auch bräunliche Flecken unter den Nägeln, die als Ölflecke bezeichnet werden.

Psoriasis pustulosa: Eitrige, nicht infektiöse Pusteln entstehen vor allem an Fußsohlen und Handinnenflächen und beeinträchtigen das Laufen und Arbeiten mit den Händen. Selten betrifft diese Variante den gesamten Körper und verursacht dann ein starkes Krankheitsgefühl mit Fieber und Abgeschlagenheit.

Psoriasis inversa oder Psoriasis intertriginosa kommt ausschließlich in Körperfalten vor, also z. B. unter den Achseln und in den Gesäßfalten, bei Frauen auch unterhalb der Brust.

Die Erythrodermische Psoriasis, bzw. Psoriatische Erythrodermie ist eine seltene Variante. Häufig geht sie mit starken Schmerzen und intensivem Juckreiz einher. Der Ausschlag breitet sich schnell aus und kann bis zu 75% der Hautoberfläche einnehmen. Eine zeitnahe klinische Behandlung ist unerlässlich, um Temperatur- und Flüssigkeitsregulierung des Körpers zu gewährleisten und eine Superinfektion oder Dehydrierung zu verhindern.

Psoriasis-Arthritis: Etwa 20% aller Schuppenflechte-Patienten erkranken daran. Sie entsteht meist, wenn zuvor Nägel oder Kopfhaut von den Ausschlägen betroffen waren. Als Symptome zeigen sich schmerzhafte, bewegungseinschränkende Schwellungen an den Gelenken: Oft an Fingern und Zehen, manchmal auch am Knie oder der Wirbelsäule. Entzündliches Gewebe entwickelt sich an Gelenkinnenhäuten, Bändern und Kapseln. Je nachdem, ob Schwellungen und Beschwerden an Fingern und Zehen überwiegend beidseitig auftreten oder ungleich verteilt sind, wird die Psoriasis-Arthritis dem peripheren symmetrischen oder asymmetrischen Typ zugerechnet. Eine weitere Form bezeichnet der axiale Typ mit Veränderungen an Wirbelgelenken, Wirbelsäule oder Kreuzbein-Darmbein-Gelenk. Eine fundierte Diagnose ist hier besonders wichtig: Sie schließt eine rheumatische Erkrankung aus und kann mit einer passenden Therapie verhindern, dass die Gelenke irreversibel Schaden nehmen. Untersuchungen mit Röntgen und Ultraschall, Analysen des Harnsäurespiegels sowie MRT und Gelenkszintigraphie geben näheren Aufschluss über das Krankheitsbild. Außerdem erleichtern spezielle Tests wie Gepard (German Psoriasis Arthritis Diagnostic Questionnaire) oder CASPAR(Classification Criteria for Psoriatic Arthritis) die Diagnose. Die Beurteilung der Symptomatik und die anschließende Behandlung muss durch einen Rheumatologen erfolgen.

Ursachen für Schuppenflechte

Psoriasis ist genetisch bedingt, auch wenn unklar ist, welche Erbinformationen im Detail dafür verantwortlich sind. Erstreckt sich die erbliche Vorbelastung auf beide Elternteile, erhöht sich das Risiko einer Erkrankung. Es gibt Hinweise darauf, dass sich die Vererbung über den Vater stärker ausprägt. Die meisten Patienten haben mindestens einen weiteren Fall in der Verwandtschaft und bei eineiigen Zwillingen sind mit einer 70%-igen Wahrscheinlichkeit beide betroffen. Hellhäutige Menschen erkranken häufiger als Dunkelhäutige. Ob, wann und in welcher Stärke Psoriasis auftritt ist unklar und hängt von inneren und äußeren Risikofaktoren ab. Diese können das erstmalige Auftreten bewirken oder Schübe bedingen oder verstärken.

Mögliche Risikofaktoren für Schuppenflechte - auch Provokations- oder Triggerfaktoren genannt - entstammen verschiedenen Lebensbereichen. Auch klimatische Bedingungen zählen dazu: UV-Strahlen bewirken oft eine Verbesserung der Symptomatik, zu starke Strahlen und Sonnenbrände hingegen schaden ebenso wie kalte, trockene Luft.

Krankheiten, Verletzungen und Störungen des physischen Gleichgewichts, die zu Risikofaktoren werden können:

  • Infekte und Erkrankungen wie Bronchitis, Mandelentzündung (durch Streptokokken verursacht), Bakterien-, Viren- und Pilzinfektionen wie Herpes, Scharlach, Windpocken, Grippe, Röteln, Ekzeme und Diabetes mellitus
  • Chronische Infektionen der Zahnwurzeln, Harnwege, Nasennebenhöhlen, Mittelohren und des Magen-Darm-Bereichs
  • Gefäßerkrankungen
  • Geschlechtskrankheiten oder eine HIV-Infektion
  • Schnittverletzungen, Schürfwunden oder Risse, Verbrennungen durch Feuer, heißes Wasser oder zu starke Sonnenenstrahlung
  • Injektionen, Stiche (Impfungen, Akupunktur, Tattoo)
  • Verätzungen durch aggressive Chemikalien
  • Erfrierungen
  • Stoffwechselstörungen oder Hormonschwankungen wie bei Schilddrüsenerkrankungen, in der Pubertät, Schwangerschaft oder den Wechseljahren
Typische Begleiterkrankungen von Psoriasis sind neben Bluthochdruck auch Adipositas (vor allem übermäßiges Bauchfett), Gefäßverkalkung und Diabetes.

Medikamente, die Schuppenflechte möglicherweise verstärken oder auslösen:

  • Blutdrucksenkende Mittel wie Betablocker, ACE-Hemmer, Kalziumkanalblocker, cholesterinsenkende Mittel (Statine), Malaria- und Rheuma-Medikamente (Chloroquin) und manche Antibiotika

Schuppenflechte-Trigger in der persönlichen Lebensweise:

  • Übermäßiger Alkoholkonsum, scharfe Gewürze und Zitrusfrüchte
  • Nikotinkonsum
  • Mechanische Hautreize und Druck durch zu enge Gürtel oder Schuhe, Reibung durch scheuernde Kleidung, Plaquebildung erfolgt oft genau an der gereizten Stelle (Köbner-Phänomen)

Psychische Risikofaktoren

  • Depressionen
  • Stress
Psychische Faktoren – wie Depressionen - können Ursache und Auswirkung von Psoriasis sein: Stress, Angst und Trauer lösen einen Schub möglicherweise aus oder verstärken ihn. Die physische und psychische Belastung, die mit den Symptomen einhergeht, fördern wiederum Stress und langfristig die Entwicklung von Depressionen.

Diagnose von Schuppenflechte durch Anamnese, Untersuchung und Messverfahren

Psoriasis erkennen wir zuverlässig dank einer umfassenden Anamnese und der gründlichen Untersuchung der Haut. Zur Anamnese gehören Fragen nach
  • aktuellen Beschwerden
  • der Dauer der Symptome
  • einer eventuellen familiären Vorbelastung
  • möglicherweise zutreffenden Risikofaktoren
Auch weitere Erkrankungen oder regelmäßige Medikamenteneinnahme sollten hier zur Sprache kommen.
Die Untersuchung der Haut erfolgt durch einen visuellen Check des Körpers, auch der Nägel. Bitte weisen Sie als Patient auch auf betroffene, nicht gut einsehbare Körperstellen hin, wie z. B. den Bauchnabel, die Kopfhaut oder Körperfalten wie die Achseln.

Schuppige Plaques schaben wir mit einem Holzspatel ab und erkennen eine Schuppenflechte an
  • Kerzenwachsartiger Beschaffenheit der abgeschabten Schuppen
  • Einem glänzenden, dünnen Häutchen unter den Schuppen
  • Punktförmigen Blutungen aus feinen Gefäßen nach dessen Entfernung
Ist der Befund unklar, entnehmen wir eine Gewebeprobe, die mikroskopisch untersucht wird. Symptomatisch ähnliche Krankheiten wie Ekzeme, Pilzinfektionen oder Syphilis schließen wir durch Blutuntersuchungen aus. Sind die Gelenke involviert, werden durch MRT, Nuklearszintigramm oder Röntgenaufnahmen Veränderungen dokumentiert um eine mögliche Psoriasis-Arthritis rechtzeitig zu diagnostizieren und zu therapieren.

Psoriasis wird in drei Schweregrade unterteilt: leicht, mittelschwer und schwer. Die Grundlage für diese Bestimmung bilden international anerkannte Messverfahren, z. B. PASI, BSA-Test, DLQI und NAPSI.

Psoriasis Area and Severity Index (PASI) Schweregrad und Fortschreiten des Behandlungserfolges werden anhand der Ausdehnung und der Ausprägung der Plaques ermittelt. Dazu wird neben Dicke auch Rötung und Schuppenbildung beurteilt. Die Kombination dieser Werte unter Berücksichtigung des prozentualen Anteils der erkrankten Körperregion ergibt den PASI-Index. Der Therapieerfolg wird messbar durch die Abnahme der Werte in regelmäßigen Zeitabständen.

Der Body Surface Area (BSA-Test) gibt den betroffenen Anteil der Körperoberfläche an, übersteigt dieser 10 % des Körpers liegt eine schwere Form von Psoriasis vor.

Der Dermatologische Lebensqualitätsindex (DLQI) ermittelt die Einschränkung der Lebensqualität und Auswirkungen auf die Psyche. Hier werden krankheits- und behandlungsbedingte Aspekte aus folgenden Bereichen erfasst:
  • Alltagsaktivitäten
  • Freizeitgestaltung
  • Schule und Arbeitsleben
  • Zwischenmenschliche Beziehungen
Die Kombination der Werte ergibt den Schweregrad. Der seelische Leidensdruck darf nicht unterschätzt werden: Für ein authentisches Ergebnis ist deshalb die Offenheit der Patienten wichtig.

Speziell zur Ermittlung eines Wertes der Nagelveränderung bei Nagelpsoriasis wurde der Nail Psoriasis Severity Index (NAPSI) erstellt.

Wie wir Schuppenflechte behandeln: Lokal und systemisch

Psoriasis ist chronisch und nicht heilbar. Alle Therapien beabsichtigen also eine Linderung der Symptome mit dem Ziel, Betroffenen ein weitgehend uneingeschränktes Leben zu ermöglichen. Akute Krankheitsphasen sollen verkürzt und neue Schübe - wenn möglich - verhindert werden. Therapien erfolgen lokal und systemisch (medikamentös und physikalisch). Wichtig ist die individuelle Abstimmung der Behandlung auf den akuten Krankheitszustand.

Lokale Behandlung bei Schuppenflechte

Cremes, Lotions und Salben, z. B. mit Salicylsäure, Harnstoff oder Milchsäure, fördern die Ablösung der Schuppen. Salben mit dem Wirkstoff Dithranol hemmen zusätzlich das Zellwachstum und Entzündungsprozesse. Weitere Wirkstoffe basieren auf Vitamin D, wie z. B. Calcipotriol, Tacalcitol und Calcitriol und wirken ebenfalls entzündungshemmend. Sie werden allein eingesetzt oder mit phototherapeutischen Maßnahmen kombiniert. Cortisonsalben sollten nicht langfristig angewandt werden, da die behandelte Haut sich zunehmend anfälliger zeigt für Infektionen. Psoriasis an Finger- und Fußnägeln kann in leichten und mittelschweren Fällen mit medizinischem Nagellack behandelt werden.

Balneo-Phototherapie oder „Totes-Meer-Therapie“

In der warmen Jahreszeit fallen Psoriasis-Schübe oft schwächer aus. Die Einwirkung von Sonnenlicht tut der Haut gut, darf aber keinesfalls übertrieben werden: Ein Sonnenbrand kann eine großflächige Verbreitung von Plaques auslösen.

Sicher und effektiv wirkt die gezielte Bestrahlung mit UV-Licht in bestimmten Wellenlängen nach einer Anwendung im Sole-Bad. Diese therapeutischen Bäder sollten einen Salzgehalt von mindestens 15-30% aufweisen, dies entspricht in etwa dem Salzgehalt des Toten Meeres. Sole-Bäder bewirken sowohl die Ablösung der Schuppen als auch eine Regulierung der Zellteilung. Diese Form der Behandlung sollte immer in der Facharztpraxis stattfinden, da nur medizinische UV-Strahler präzise effektive Wellenlängen bieten. Ein Solarium kann kein Ersatz sein: Hier besteht sogar ein erhöhtes Hautkrebsrisiko aufgrund des breiten UV-Spektrums, das diese Geräte einsetzen.

So läuft die Balneo-Phototherapie ab

Nach einem Salzbad setzen wir Bestrahlung mit UV-Licht in unserer modernen Kabine mit exakt bestimmter Wellenlänge ein. Hier ist eine Ganzkörper- oder Teilbestrahlung möglich, falls vor allem Hände, Füße oder Kopf Ausschläge zeigen. Die Balneo-Phototherapie ist höchst wirksam und zeigt dabei kaum Nebenwirkungen.

Medikamentöse Psoriasis-Therapie

Bei schweren Verläufen kann die Einnahme von Immunsuppressiva, z. B. mit dem bewährten Wirkstoff Fumarsäure, notwendig werden: Sie hemmen eine übermäßige Reaktion des Immunsystems. Andere wirken außerdem noch entzündungshemmend (z. B. MTX). Medikamentöse Therapien sind in der Regel gut verträglich und werden häufig in Kombination mit lokaler Therapie durchgeführt. Ein aktueller Ansatz in der Schuppenflechte bietet die Therapie mit sogenannten Biologicals. Die Wirkstoffe ähneln körpereigenen Substanzen und werden gentechnisch hergestellt. Verabreicht werden sie nicht in Tablettenform, da die Magensäure den Wirkstoff zerstören würde. Die Therapie erfolgt mittels Injektion. Biologicals hemmen die Aktivität entzündungsbeteiligter Hautzellen oder der Botenstoffe, die bei Gelenkentzündungen mitwirken. Die Kosten für die Behandlung sind hoch und parallel werden Anwendungsbeobachtungen zur Effektivitätsmessung durchgeführt (Pso-Net Register). Biologicals kommen daher erst zum Einsatz wenn bei mittelschweren und schweren Verläufen die herkömmliche Therapie nicht die gewünschte Wirkung zeigt. Bei erfolgreicher Behandlung kann innerhalb weniger Wochen die Haut nahezu symptomfrei werden. Ihr Vorteil gegenüber Immunsuppressiva: Sie hemmen nicht das gesamte Immunsystem, sondern lediglich die Entzündungsbotenstoffe, die an der Entstehung von Schuppenflechte beteiligt sind – wie TNF Alpha, Interleukin-23 oder Interleukin-17.

Was Sie gegen Psoriasis tun können

Tragen Sie selbst zu einer Linderung Ihrer akuten Symptome und der Verhinderung neuer Schübe bei, indem Sie:
  • Risikofaktoren - wenn möglich - vermeiden.
  • Bitte nicht kratzen! Durch die Hautverletzung können neue Plaques entstehen.
  • Sich gesund ernähren und auf Ihr Gewicht achten. Eine vitaminreiche Kost – vor allem mit den Vitaminen A, D und E fördern die Hautfunktion. Es ist nicht nötig, Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, die Zufuhr über eine gesunde Ernährung reicht völlig aus.
  • Eine Psoriasis-gerechte Basispflege verwenden - als prophylaktische Maßnahme in beschwerdefreien Zeiten oder zur Symptomlinderung in der Akutphase. Badezusätze und Shampoos sollten auf die Erkrankung abgestimmt sein. Häufig beinhalten sie Meersalz: Es wirkt beruhigend und löst Schuppen. Pflegen Sie außerdem Ihre Haut mit Cremes: So wird der Juckreiz minimiert, der trockene Haut stärker plagt. Wir beraten Sie hierzu gerne.
  • Enganliegende Kleidung vermeiden, die reibt oder drückt. Wählen Sie atmungsaktive, hautfreundliche Stoffe.
  • Stress vermeiden: Psychisch belastende Situationen können Schuppenflechte-Schübe auslösen. Andersherum sind es eben diese Schübe, die von Patienten als Stress empfunden werden. Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen.
Eine symptomlindernde Therapie ermöglicht ein Leben mit Psoriasis ohne gravierende Einschränkungen und kann den Stressfaktor deutlich vermindern. So reduzieren wir den körperlichen und seelischen Leidensdruck und erhöhen die Lebensqualität.
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